2D-Experimente
Zweidimensionale Korrelations-Spektren gehören zum Standard-Programm der NMR-Spektroskopie. In der Regel wird der empfindlichere Kern (1H oder 19F) beobachtet, während die Information über den X-Kern indirekt ermittelt wird. Voraussetzung hierfür ist das Vorhandensein einer Spin-Spin-Kopplung, entweder über eine Bindung (1J(HX), HSQC oder HMQC) oder über mehrere Bindungen (nJ(HX, HMBC). Signale von Protonen, die nicht an einen X-Kern gekoppelt sind, werden durch geeignete Pulstechniken unterdrückt.
Insbesondere bei einer Invers-Messkopf mit innenliegender Protonenspule erreicht man eine erheblich höhere Empfindlichkeit als bei einer direkten Beobachtung des vergleichsweise umempflindlichen X-Kerns. So ist beispielsweise die Aufnahme eines 15N-Spektrums aufgrund der geringen Isotopenhäufigkeit, der niedrigen Messfrequenz sowie des negativen gyromagnetischen Verhältnisses schwierig und langwierig. Dagegen lassen sich 15N-Resonanzen über ein HMBC-Spektren ohne großen Aufwand gut erfassen.
Prinzipiell wird eine Serie (TD2) von 1H-Spektren (F2-Domäne) registriert, typischerweise 256. Durch Variation einer Zeit im Ablauf der Pulsfolge wird mit nachfolgender Fouriertransformation die Dimension F1 erzeugt, bei HSQC- oder HMBC-Spektren die Information über die chemische Verschiebung des X-Kerns. Die Zahl TD2 bestimmt die Messzeit und die Auflösung in der F1-Dimension.
Bei der Aufnahme von zweidimensionalen Spektren werden in der Regel zunächst 1D-Spektren vorgeschaltet, um optimale Spektralbreiten zu ermitteln. Diese Spektren werden auch für die Projektionen genutzt.
Als Aufnahmetechnik kommt die Gradientenspektroskopie (GS) zur Anwendung, die zu deutlicher Verkürzung der Messzeiten führt.