Weite Domänen von Histonmarkierungen im hochkompakten, makronuklearen Genom von Pantoffeltierchen
Eine neue Veröffentlichung der Erstautorin Franziska Drews aus unserer Zellbiologie ist vor kurzem im Journal Genome Research (Volltextversion) erschienen. Die Arbeitsgruppe um Prof. Martin Simon nutzt Pantoffeltierchen als Modellorganismus, um die Regulation von Genen zu verstehen.
Pantoffeltierchen sind Einzeller, die außen von Zilien (Wimpern) umgeben sind. Sie enthalten einen großen, vegetativen Makronukleus mit ungewöhnlich hoher Kodierdichte und Polyploidie. Da das makronukleare Chromatin kein Heterochromatin enthält, fokussierte die Arbeitsgruppe um Prof. Simon sich auf die epigenetische Regulierung der Genexpression.
Dabei stellten sie fest, dass die Genaktivierung und -stummschaltung bei Pantoffeltierchen dem derzeitigen Verständnis der Chromatin-Biologie widersprechen. Ihre Daten lassen vermuten, dass unbesetzte DNA der Standardzustand ist, während eine Genaktivierung eine Rekrutierung von Nukleosomen in Kombination mit breiten Domänen von Histonmarker H3K4me3 erfordert.